Notwendigkeit prüfen und Bedarf richtig ermitteln

Immerhin knapp 98 Prozent aller in Deutschland aufgenommenen Kreditverpflichtungen werden ordnungsgemäß zurückgezahlt. Das ist sicher kein schlechter Wert. Dennoch melden nach Angaben der Schufa seit 2006 jährlich mehr als 100.000 Bürger Privatinsolvenz an. Hauptgrund dafür ist die Überschuldung. Zu hohe finanzielle Belastungen treiben die Betroffenen meist in die Zahlungsunfähigkeit. In erster Linie sind es Raten für Ratenkredite, welche enorm belasten.

Deshalb sollten Sie sich grundsätzlich die Frage stellen, ob eine Kreditaufnahme nötig ist. Sofern Sie die gewünschte Geldausgabe zumindest in absehbarer Zeit aus Eigenmitteln bestreiten können, ist eine Kreditaufnahme alternativ vermeidbar. Natürlich ist ein Aufschub nicht immer möglich. Dann gilt es, den genauen Kreditbedarf zu ermitteln. Das deshalb, weil jeder Euro Kreditsumme Ihre monatliche finanzielle Belastung erhöht. Oder aber die Dauer der Belastung verlängert. Planen Sie also knapp, aber realistisch. Nehmen Sie so viel Kredit wie nötig auf. Aber achten Sie gleichzeitig auf eine möglichst geringe Kreditsumme.

 

  • Passende Kreditart wählen
  • Als Verbraucher werden Ihnen verschiedene Kreditarten angeboten. Dabei bringen die meisten der Finanzierungswege unterschiedliche Vor- und Nachteile für Sie mit sich. Grundsätzlich sollten Sie auf eine zu Ihrem Wunsch passende Kreditart achten. Dass die Immobilienfinanzierung ausschließlich für den Erwerb oder Bau von Wohnraum eingesetzt werden kann, ist sicher klar. Doch in der Praxis werden größere Ausgaben allzu häufig mittels Dispositionskredit finanziert. Oder aber ein Ratenkredit zur freien Verwendung für den Kauf eines Autos aufgenommen. Beides sollten Sie aus Kostengründen vermeiden. Geben Sie bei der Kreditaufnahme nach Möglichkeit einen Verwendungszweck an, da dies unter Umständen günstigere Zinsen für Sie mit sich bringt.

 

  • Rahmenbedingungen klug gestalten
  • Vor allem die monatliche finanzielle Belastung sollten Sie immer sehr überlegt gestalten. Wählen Sie deshalb eine möglichst realistische Kreditrate. Diese sollte möglichst hoch sein, um eine rasche Tilgung Ihres Ratenkredites ermöglichen. Das erspart Ihnen Zinskosten. Andererseits sollten Sie die gewählte Kreditrate auch in finanziell mäßigen Zeiten problemlos tragen können.

 

  • Absicherung überdenken
  • Bei Abschluss eines Ratenkredites haben Sie die Möglichkeit, sich selbst bzw. Ihre Angehörigen gegen bestimmte Risiken abzusichern. Dazu gehört beispielsweise plötzliche Arbeitslosigkeit oder Arbeitsunfähigkeit während der Kreditlaufzeit. Aber auch gegen einen möglichen Todesfall können Sie sich schützen. Die meisten Kreditanbieter vermitteln dazu sogenannte Restschuldversicherungen, deren Abschluss Sie immer in Erwägung ziehen sollten. Die Kosten einer Restschuldversicherung hängen maßgeblich von Ihrer persönlichen Situation und den Rahmenbedingungen Ihrer Kreditverpflichtung ab.

 

  • Verschiedene Angebote genau vergleichen
  • Verzichten Sie vor Aufnahme Ihres Wunschkredites nie auf den Vergleich möglichst vieler Angebote. Auch dann, wenn Ihnen ein Angebot zunächst noch so lukrativ erscheinen sollte. Für einen Vergleich sollten Sie in erster Linie den sogenannten effektiven Jahreszins nutzen, der Ihnen in Kreditangeboten ausgewiesen wird. Dieser Zins enthält alle jährlich anfallenden Zinskosten inklusive einer möglichen Bearbeitungsgebühr für die Kreditausreichung. Damit handelt es sich um einen recht repräsentativen Vergleichsindex. Allein die möglichen Kosten der Restschuldabsicherung müssen Sie in der Praxis separat berücksichtigen.